Nächtlicher Mummenschanz
Mittwoch-, Donnerstag-, Freitagabend in der Residenz
Der Glaube an Dämonen war in der mittelalterlichen Gesellschaft tief verwurzelt. In der Vorstellungswelt der Menschen tummelten sich nicht nur eine Menge Geister aus der Zeit vor der Christianisierung, auch die Kirche ängstigte sie mit der Furcht vor Hölle und ewiger Verdammnis. Unzählige, teils drastische Darstellungen an den Wänden der Kirchen erinnerten die Gläubigen bei jedem Gottesdienst daran und waren auch Mahnung, ein gottgefälliges Leben zu führen.
In unserer Geschichte erliegen die Männer einer kleinen Stadt den Verlockungen in einer Schänke. Im täglichen Leben vernachlässigen sie ihre Pflichten und sind bald zu nichts mehr zu gebrauchen. Als sie merken, dass der Teufel selbst der Wirt der Schänke ist, ist es bereits zu spät. Sie sind ihrer Seelen beraubt und haben statt ihrer eigenen Köpfe die von Tieren auf. Die Frauen beschließen, die Seelen ihrer Männer zurückzuholen und besuchen selbst die „Schänke des Teufels“ – nicht ohne ihrerseits beinahe den Verlockungen dort zu erliegen. Doch rechtzeitig erkennen sie die Gefahr und ersinnen eine List, mit der sie ihre Männer erlösen.