Laudate Dominum
Samstagnachmittag in St. Jodok
Das Vokalensemble „ad libitum“ und das Instrumentalensemble „Musica cumpaneia“ laden die Zuhörer ein, die große Vielfalt mittelalterlicher geistlicher Musik zu entdecken. „L’homme armé“, den „Mann in Waffen muss man fürchten…“: Dieses mittelalterliche Lied, dessen Ursprung und Herkunft völlig im Dunkeln liegen, war zwischen 1450 und 1550 in ganz Mitteleuropa bekannt und sehr populär. Die allgegenwärtige Angst vor Kriegshandlungen war sicherlich der naheliegendste Grund hierfür. Aber auch die musikalische Kraft des Liedes, vor allem seine rhythmischen Eigenheiten, machten es für viele namhafte Komponisten jener Epoche zu einer Melodie, die es zu vertonen galt. So entstanden zahlreiche Parodiemessen, denen „L’homme armé“ thematisch zu Grunde liegt.
Das Konzert wird durch ein zeitgenössisches Einzugszeremoniell eröffnet, das unter den Klängen von Pauken und Trompeten im Wechsel mit spätgotischer Vokalmusik mehrere während der Hochzeitsfeierlichkeiten in Landshut weilende Fürstbischöfe in den spätgotischen Kirchenraum führt. Unter den Augen der hohen Gäste lässt „ad libitum“ neben unterschiedlichen Interpretationen der Melodiegrundlage Messteile von Guillaume Du Fay, Josquin Desprez und weiteren spätmittelalterlichen Komponisten erklingen. Das Spannungsfeld zwischen Gut und Böse, Brutalität und filigraner Feinsinnigkeit findet durch „Musica cumpaneia“ auf vielfältige Weise seinen musikalischen Ausdruck. Madrigale, die kriegerische Hetzjagden beschreiben, Ballatas, die die Hoffnungslosigkeit des Krieges und die Sehnsucht zu sterben besingen oder auch eine Überhöhung des Rittertums zum Ausdruck bringen, runden das Konzertprogramm ab.