Gevatternabend - Falknerei - mit der Natur verbunden

Gevatternabend der Förderer im Zeughaus mit exzellentem Vortrag von Prof. Dr. Siegrid Schwenk

Am Donnerstag fanden sich sehr viele Besucher und Mitglieder im Zeughaus der Förderer in Landshut ein, denn der Verein hatte zu seinem Gevatternabend mit einem interessanten Thema eingeladen. Dr. Ernst Pöschl, 1. Vorsitzender der Förderer, dankte der Gastrednerin, Prof. Dr. Sigrid Schwenk aus Wien, dass sie über die "Falknerei als höfisches Event" sprechen werde - und schilderte, dass die Rednerin ganz bewusst das moderne Wort "Event" für ihren Vortrag vorgeschlagen hatte. Schon zu Beginn hatte Vorstandsmitglied Dr. Klaus Timmer mit einer kurzweiligen Präsentation mit vielen Bildern die Geschichte der Falkner als Gruppe bei der Landshuter Hochzeit gezeigt und erläutert, und so manche Erinnerung kam auf. Seit dem Jahr 1968 gibt es bei den Förderern eine eigene Gruppe der Falkner.Dr. Timmer war es auch, der den Kontakt zu Prof. Dr. Sigrid Schwenk hergestellt hatte. Die Professorin erwies sich als profunde Kennerin der Thematik. Sie ist selbst Jägerin, im Bereich der Jagdkultur und der Falknerei eine gefragte Referentin in Europa, und auch in Landshut  fesselte sie die Zuhörer durch eine interessante Schilderung der geschichtlichen Hintergründe. Der bis heute unübertroffene Friedrich II. von Apulien, der Staufer, der bis heute als Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Herrschern gilt, der arabisch ebenso wie lateinisch fließend sprach, der im besten Wortsinn "modern" regierte und auch modern "forschte",  war im Zentrum des Vortrags. Die „Beize“ – die Jagd mit Greifvögeln – ist ein zentraler Bestandteil der mittelalterlichen Jagd. Wie Prof. Schwenk erläuterte, hat bis in die heutige Zeit das grundlegende Lehrbuch dieser Jagdkunst aus dem 13. Jahrhundert mit dem Titel „Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen“ von Friedrich II von Hohenstaufen seine Bedeutung erhalten - und das, obgleich es noch zu Lebzeiten Friedrichs II. gestohlen und von seinem Lieblingssohn Manfred "nachgeschrieben" werden musste.  Prof. Dr. Siegrid Schwenk, die in Erlangen-Nürnberg studierte hatte, lehrt heute in Wien. Sie gilt als eine der renommiertesten Expertinnen zur Geschichte und Kultur der Jagd in Europa,und die Zuhörer waren gefesselt von ihren Berichten, die sie pointiert-trefflich und kurzweilig zum Besten gab. Für die Zeit der Landshuter Hochzeit sind die Falken von großer Bedeutung: In einer Rechnung aus dem Jahr 1485 ist über die Beizjagd zu lesen:  „… von ainem Valken, so er meinem gnädigem Herrn geschickt hat…“ - diese Rechnung gilt als Beleg für die Überbringung eines Jagdfalken an Herzog Georg von Landshut Wittelsbach. Umrahmt wurde der Gevatternabend von der Landshuter Hofkapelle, der Dr. Ernst Pöschl ebenso dankte wie er seinen Dank, verbunden mit einem Buchskranzerl, gegenüber Prof. Schwenk für ihre interessanten Ausführungen verband.Eine besondere Attraktion des Abends war, dass der Falkner Alexander Schwenold aus Pocking mit einem Wanderfalken und einem Gerfalken angereist war. Die beiden Tiere lauschten, so hatte man den Eindruck, ebenfalls sehr konzentriert dem Vortrag - und Herr Schwenold schilderte im Anschluss die Besonderheit dieser beiden wunderbaren Tiere.

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