Auszeichnung für „Landshuter Hochzeit 1475“

Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe

 

Am Freitag, dem 8. Juni 2018, fand in Bamberg die Auszeichnungsveranstaltung „Bundesweites Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ statt, bei der die Urkunden für sieben Neuaufnahmen vergeben wurden, zu denen auch die „Landshuter Hochzeit 1475“ gehört.

Als Vertreter des Vereins „Die Förderer“ e.V. konnte der 1.Vorsitzende Dr. Ernst Pöschl in Begleitung vom 2. Vorsitzenden Stefan Härtl und dem UNESCO-Beauftragten des Vereins, Vorstandsmitglied Prof. Dr. Klaus Timmer, die Urkunde im Refektorium des ehemaligen Klosters St. Michael entgegennehmen.

Nach der Begrüßung durch Andreas Starke, dem Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, folgte ein Grußwort von Angelika Kaus, der Leiterin der Abteilung Kunst und Kultur im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, die auch die Grüße und Glückwünsche von Staatsministerin Prof. Dr. Marion Kiechle überbrachte. Ein weiteres Grußwort sprach Dr. Christian Groni, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Anschließend hielt Prof. Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen UNESCO- Kommission und Vorsitzender des Expertenkomitees Immaterielles Kulturerbe, seine Laudatio für die sieben Neuaufnahmen, unter denen aus Bayern der „Further Drachenstich“ und die „Landshuter Hochzeit 1475“ zu finden sind. In seiner Ansprache hob Prof. Wulf die Verbindung von Materiellem Kulturerbe und Immateriellem Kulturerbe hervor, gerade in der Weltkulturerbe-Stadt Bamberg. Während das Materielle Kulturerbe etwas Statisches sei, gehe es beim Immateriellen Kulturerbe darum, Wissen und Können weiterzugeben. Deshalb solle die lebendige Vermittlung und das Kulturerbe in Deutschland ausgezeichnet werden. Pro Jahr würden sechzig Anträge behandelt, je vier aus den Bundesländern, wo schon eine Vorauswahl getroffen worden sei: „Die Neueinträge zeigen den kulturellen Reichtum in Deutschland. Sie machen deutlich, wie viele Menschen jeden Tag kreativ tätig sind, ihr Wissen und Können fortentwickeln und weitergeben und so einen unverzichtbaren Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft leisten. So können Sie wirklich stolz sein auf diese Auszeichnung!“

Dr. Ernst Pöschl bedankte sich für diese hohe Ehre für die „Landshuter Hochzeit 1475“, die nicht nur die 7000 Mitglieder des Vereins „Die Förderer“, sondern auch alle Bewohner Landshuts mit Stolz erfülle. Drei Aspekte hob er hervor, nämlich dass alle 2500 Mitwirkenden freiwillig und unentgeltlich tätig seien und sich ihre Spielfreude auf die rund 600.000 Besucher übertrage. Außerdem verwies er auf die Quellen: „Laufende Forschungen verändern den Wissensstand und gestatten, ein Fest des Spätmittelalters aufzuführen, das an Originalität in Europa seinesgleichen sucht.“ Als Drittes verwies er auf die lange Tradition des Festes seit der Vereinsgründung im Jahr 1902. Das Fest sei einem ständigen Wandel unterworfen durch das Bestreben, die Massen zu begeistern und die Fachleute zu überzeugen. In diesem Zusammenhang verwies Dr. Pöschl auf das weltweit einzige, authentische „Rennen über die Planken“ und schloss seine Dankesworte mit dem überlieferten historischen Ruf „Himmel Landshut, Tausend Landshut“.

Beim anschließenden Stehempfang mit Kostproben des Vereins „Genussregion Oberfranken“ e.V. gab es noch interessante Gespräche mit den Mitgliedern der Kommission und den Vertretern der sieben ausgezeichneten Neuaufnahmen.

Beim diesjährigen Sommerfest wollen die "Förderer" die Aufnahme in das "Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes" feiern.

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