Organisation der Aufführung

von Carolin Kossin

Die „Landshuter Hochzeit” wird in jüngster Zeit in einem 4-jährigen Turnus aufgeführt, der sich aus praktischen Gründen aufdrängte. Auch Psychologisches kann man ins Feld führen, z.B. dass sich der „Hochzeitsdurst” (im übertragenen Sinn) immer wieder einstellen muss – bei Mitwirkenden, wie Gastgebern und Gästen –, und dass die Organisation eine Zeit der Vor- und Nachbereitung braucht. Die Vorbereitung und Durchführung der „Hochzeit” liegt in den Händen eines Organisations-Ausschusses, der sich aus der Vorstandschaft des Vereins „Die Förderer” rekrutiert, zuzüglich einiger Mitarbeiter, wie Gruppenführer, Regisseure und Choreographen sowie Presse- und Werbefachleute. Dieser Ausschuss arbeitet mit den Sicherheitsdiensten und Hilfsorganisationen zusammen, wie Polizei und Technischem Hilfswerk, Feuerwehr und Sanitätsdiensten, und hält Kontakt mit den Medien. Er schließt die Versicherungen und die Verträge mit Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen ab; er legt die Termine der Aufführung, der Proben und Vorstellungen fest und ist auch selbst (im bescheidenen bürgerlichen Kostüm) an entscheidenden Stellen des Festes aktiv.

Im Hintergrund des Festes arbeiten ca. 30 Frauen und Männer ehrenamtlich im „Fundus”, auch in den Nicht-Aufführungsjahren. Sie sorgen für die sachgemäße Verwahrung und Restaurierung der Kostüme und übernehmen die vom Vorstand gebilligten Neuanschaffungen aller Art. Im Aufführungsjahr ist die Ausgabe und Rücknahme der Kostüme eine sich über Monate erstreckende Leistung. Einen eigenen Fundus verwahren die Turnierritter, die ihr vielteiliges Rüst- und Lederzeug selbst warten. In der Sattelkammer und bei den Fahrnissen arbeiten die Sattel- und Geschirrwarte. Den etwa 70 Gruppen von Mitwirkenden stehen Gruppenführer und deren Stellvertreter vor, meist aus dem Kreis erfahrener „Hochzeiter”, die Engagement, Begeisterung und Disziplin gewährleisten können. Eine eigene Einsatzgruppe arbeitet der Vorstandschaft und den Verantwortlichen zu.

Der Kartenvorverkauf wird jeweils dem Verkehrsverein e.V. übertragen. Dieser ist in besonderer Weise strapaziert, wenn wegen schlechter Witterung Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden müssen oder Kartenwünsche nicht erfüllt werden können. Kurzfristige Absagen versucht man zwar zu vermeiden – angesichts von Tausenden von Gästen in der Stadt –, aber das Bangen um das sprichwörtliche „Hochzeitswetter” ist an den vier aufeinanderfolgenden Wochenenden immer groß. Die „Fürsten” wissen, warum sie vor dem Fest eine kleine Fußwallfahrt nach Maria Brünnl durchführen, der sich auch die Vorstandschaft anschließt.

Die meisten Besucher kommen an den vier Sonntagen mit dem Auto nach Landshut. Von Großparkplätzen fahren Shuttlebusse in die Innenstadt. Für die Besucher stehen viele tausend Stehplätze entlang des Festzuges in der Alt- und Neustadt kostenlos zur Verfügung, gibt es schon am Vormittag viel zu sehen und zu hören und steht der Zehrplatz am Abend gegen geringen Eintrittspreis offen, wo man den Tag in fröhlicher Runde ausklingen lässt.

 

 

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